Vasektomie bzw. Sterilisation des Mannes in München - Definition
Unter einer Vasektomie versteht man eine Unterbindung bzw. Entfernung eines Samenleiterstückes auf jeder Seite. Der Eingriff ist auch als Sterilisation bekannt.
Die Vasektomie ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, mit dem besten Pearl Index von allen Verhütungsmethoden. Gleichsam stellt sie eine sehr definitive Methode dar, die entsprechend nur zur Anwendung kommen sollte, wenn die Familienplanung auch definitiv abgeschlossen ist. Da Männer grundsätzlich lebenslang zeugungsfähig sind, kann die Vasektomie in jedem Alter durchgeführt werden.
Methoden der Vasektomie: Dr. Schoeler aus München zu den Durchführungsvarianten
Bei der Vasektomie wird grundsätzlich zwischen der klassischen Vasektomie und der non-scalpel Vasektomie unterschieden. Beide Methoden unterschieden sich lediglich vom Zugang her, also wie die Haut geöffnet wird. Bei der klassischen Variante wird durch einen kleinen Schnitt die Haut am Hoden geöffnet. Dieser Vorgang erfolgt beidseitig. Bei der non-scalpel Vasektomie erfolgt die Hautöffnung mittig des Hodens, mit Hilfe einer spitzen Klemme, die der Aufspreizung der Haut dient.
Der nachfolgende Vorgang ist bei beiden Vasektomie-Methoden gleich. Die Samenleiterstücke werden auf beiden Seiten entfernt und es erfolgt eine zusätzliche Verödung der Samenleiterstümpfe, also der Enden. Hierfür wird in vielen Fällen eine bipolare Koagulationspinzette verwendet. Es gibt auch die Möglichkeit die Verödung mit einer erhitzten Nadel zu vollziehen, was unter dem Begriff der „Needle Vasektomie“ bekannt ist.
Beide Methoden können in lokaler Betäubung und somit ambulant durchgeführt werden. Vor der Operation sind keine speziellen Vorbereitungen zu treffen. Der Patient sollte sich lediglich im Vorfeld einer Genitalrasur unterziehen. Ansonsten kann er nach einem vorherigen Aufklärungsgespräch direkt zum Eingriff erscheinen.
Risiken und Komplikationen einer Vasektomie
Die Akzeptanz für den Eingriff ist sehr groß. Es handelt sich um einen rein ambulanten und vergleichsweise einfachen Eingriff, der problemlos in lokaler Betäubung durchgeführt werden kann und eine sehr geringe Komplikationsrate aufweist. Trotzdem handelt es sich um eine sehr sichere und definitive Verhütungsmethode. Die meisten Patienten berichten, dass sie positiv überrascht wurden und dass sie sich den Eingriff eigentlich deutlich schlimmer vorgestellt hatten.
Ernste Komplikationen nach Vasektomien sind selten. Es kann aber zu Nachblutungen oder Blutergüssen im Hodensack kommen, die gegebenenfalls auch operativ entfernt werden müssten. Zudem kann es wie bei allen Eingriffen zu Infektionen kommen. In sehr seltenen Fällen ist es auch möglich, dass die Samenleiterenden wieder zusammenwachsen und durchgängig werden. In diesem Fall würde man von einer Refertilisierung sprechen. All diese Komplikationen sind jedoch Raritäten.
Häufiger kann es vorkommen, dass leichte postoperative Schmerzen und Schwellungen entstehen. Diese sind aber üblicherweise selbstlimitierend und sprechen sehr gut auf Antiphlogistika an. In sehr seltenen Fällen kann auch das sogenannte Post-Vasektomie-Syndrom auftreten. Hierbei handelt es sich um chronische Schmerzen im Bereich des Hodens und Nebenhodens. Die Ursache dieses Schmerzsyndroms ist nicht gänzlich geklärt. Man vermutet allerdings einerseits entzündliche Prozesse im Nebenhoden, andererseits auch psychosomatische Faktoren.
Zeitpunkt der Unfruchtbarkeit nach der Sterilisationsoperation
Direkt nach dem Eingriff besteht noch keine unmittelbare Unfruchtbarkeit. Die Samenspeicher, also genau genommen die Samenblasen sind primär noch nicht entleert, weswegen es in den ersten Wochen nach einer Vasektomie noch zu spontanen Konzeptionen kommen könnte.
Die Patienten werden daher dringlich angehalten, zunächst lediglich geschützten Geschlechtsverkehr zu haben. Nach etwa zehn Wochen, wird mittels Spermiogramm kontrolliert, ob noch Spermien im Ejakulat vorhanden sind. Nur wenn dann eine Azoospermie vorliegt, also gar keine Spermien mehr nachweisbar sind, darf ungeschützter Geschlechtsverkehr erfolgen.
Vasektomie: Kosten bzw. Kostenübernahme
Die Kosten einer Vasektomie muss der Patient selbst tragen, da es sich um eine Wunschleistung handelt. Weder die gesetzlichen noch die privaten Krankenversicherungen übernehmen daher die Kosten für die Vasektomie.
Dr. Schoeler (Androloge in München) im Videointerview zur Vasektomie
Grundsätzlich kann eine Vasektomie immer durchgeführt werden. Es gibt wenige, relative Kontraindikationen, die gegen eine Sterilisation des Mannes sprechen. Besonders junge Männer sollten sich den Schritt, eine Vasektomie durchführen zu lassen, gut überlegen. Da es sich grundlegend um eine endgültige Methode handelt, ist es ratsam bei sehr jungen Patienten (unter 25 Jahren) eine etwas größere Bedenkzeit, von etwa sechs Monaten, einzuräumen. Ist nach dieser Zeit der Wunsch nach einer Vasektomie immer noch präsent, kann auch in diesem Alter der Eingriff vorgenommen werden. Wobei diese Entscheidung nicht pauschal auf jeden zutrifft und man hier immer jeden einzelnen Patienten individuell betrachten muss.
An grundsätzlichen Kontraindikatoren, die bei jedem Eingriff zu beachten sind, können beispielsweise Gerinnungsstörungen oder Allergien gegen lokales Betäubungsmittel genannt werden.
Kinderwunsch nach einer Vasektomie: Wiederherstellen der Fruchtbarkeit nach einer Sterilisation
Bei der Entscheidung zu einer Vasektomie sollte die Familienplanung definitiv abgeschlossen sein. Dennoch gibt es Möglichkeiten den Eingriff auch rückgängig zu machen. Diese sind jedoch nicht zu 100% sicher.
Zum einen gibt es die Möglichkeit einer sogenannten Refertilisierungs-Operation. Hierbei werden die Samenleiterenden mikrochirurgisch, also unter Einsatz eines Operationsmikroskops wieder miteinander verbunden und im Erfolgsfall ist damit eine spontane Befruchtungsfähigkeit gegeben.
Alternativ kann man mittels so genannter TESE direkt aus dem Hoden Spermien gewinnen, die dann eingefroren werden können und für eine künstliche Befruchtung verwendet werden können. Eine natürliche Befruchtung ist jedoch mit dieser Methode nicht möglich. Gerade letztere Methode hat aber eine sehr hohe Erfolgschance, wobei diese mit zunehmendem Zeitabstand zur Vasektomie abnimmt und beispielsweise zehn Jahre nach einer Vasektomie nur noch bei etwa 50 % liegt.