Psychotherapie bei Sexualstörungen in München - Dr. Pickl
Zu Beginn eines Gespräches stehen Erörterung und Untersuchung der Ursachen einer sexuellen Störung. Werden bei der Untersuchung keine organischen Ursachen diagnostiziert, können Probleme im Zwischenmenschlichen oder Seelischen mögliche Ursachen darstellen. Hierbei muss es sich nicht zwangsläufig um eine psychische oder psychogene Störung handeln.
Über Sex bzw. Sexualität zu sprechen, ist oftmals noch ein Tabuthema, wodurch auch Versagensängste die Folge sein können. Menschen verbinden mit dem Begriff der Psycho-/Sexualtherapie meistens etwas Negatives.
Das Fehlen von Sozialkompetenz, in Form von sich dem Sexualpartner mit Hilfe der Körpersprache zu öffnen und mittzuteilen, kann ebenfalls ursächlich für eine Störung des Sexuallebens sein. Dieser Sachverhalt kommt nicht selten vor. Daher ist es wichtig darüber zu sprechen und mögliche Probleme zu erörtern. So kann dem betroffenen Patienten oftmals sein hoher Erwartungsdruck und die Angst zu versagen genommen werden.
Oftmals ist bei Sexualstörungen eine Psychotherapie im eigentlichen Sinne gar nicht notwendig. Der Begriff der Sexualberatung ist hier treffender, da es in der Regel nur Gesprächstermine bedarf. Sinnvoll ist hierbei, den sexuellen Partner bzw. Partnerin zu den Sitzungen mitzubringen, um festzustellen ob er bzw. sie die auftretende Sexualstörung ähnlich gravierend empfindet.
Sexualstörungen: Ursachen, Erscheinungsformen und psychische Probleme
Liegen keine organischen Ursachen vor, dann bedarf es natürlich einer genauen Exploration des Mannes. Hier zeigt sich dem geschulten Arzt und Andrologen, dass dann doch psychosomatische Hintergründe die Ursache sein können.
Wichtig ist natürlich auch, dass ein Leidensdruck besteht. Sogenannte vegetative, nicht steuerbare Nervenfunktionen steuern die Sexualität. Es ist genauso wie bei der Schlagfrequenz des Herzens, die man auch nicht gewollt reduzieren kann.
Psychische Störungen sind meist neurotisch bedingte Ängste der sexuellen Annäherung oder der Interaktion zwischen den Partnern, welche doch immer noch tabuisiert werden. Und daran ist die Sexualität häufig verwurzelt.
Es kann aber auch an sozialer Kompetenz fehlen, sich dem anderen, dem Partner oder der Partnerin, entsprechend mitzuteilen. Und dadurch entsteht eine Spannung in der Beziehung. Es besteht danach eine Kommunikationsstörung. Die Partnerin glaubt, der Mann habe kein Interesse an ihr, weil er sich sexuell verschließt oder auch versagt, also keine Erektion bekommt. Er hingegen leidet unter der Angst zu versagen. Sexueller Kontakt wird dann Stress, es wird als Stress empfunden und diesen Kreislauf gilt es zu erkennen.
Manche Männer haben auch ein sehr geringes Erfahrungsrepertoire und wollen nach Trennung aus einer langjährigen Beziehung oder zum Beispiel als Witwer wieder eine neue Partnerschaft eingehen, wenn bereits eine lange Pause in der sexuellen Frequenz bestand.
Die häufigsten wirklichen psychischen Störungen sind sicherlich die verschiedenen Formen von Depressionen oder Burnout. Oft ist es nicht ganz einfach dies zu erkennen, für den Mann und für den Therapeuten. Und neben diesen Funktionsstörungen gibt es sexuelle Störungen wie etwa das weite Gebiet der Paraphilie. Hier gibt es alle Formen wie Sadismus, Transvestismus, Fetischismus und die Pädophilie. Die Definition Paraphilie bedeutet, dass Sexualverhalten ausschließlich möglich ist, wenn dieses Paraphilie Phänomen, also Sadofetisch usw. mit diesem Reiz verbunden ist. Das Problem ist, dass meist bei diesen Betroffenen kein Leidensdruck vorliegt. Früher nannte man die Paraphilien auch Perversionen. Hier sieht man, wie dieser Begriff fälschlicherweise Eingang in die Umgangssprache gefunden hat. Heute wird für alles Mögliche gesagt, das ist ja pervers.
Und noch eine Bemerkung: Zum Beispiel die Geschlechtsidentitätsstörung. Durch die Gewinnerin des Grand Prix, der "Conchita Wurst" im Jahr 2014, ist das Thema Transsexualität wieder in den Fokus der Medien gerückt. Bei dieser Transsexualität besteht eine Diskrepanz zwischen dem inneren Empfinden und dem äußeren biologischen Prozess. Diese Phänomene sind recht selten, obwohl die Betroffenen immer wieder behaupten, dass diese Störungen viel häufiger vorkommen.
Oft werden diese Personen erst auffällig in der Pubertät. In der Kindheit kann man das selten feststellen oder diagnostizieren. In der Pubertät, wenn sich zum Beispiel beim Mann die Stimmveränderung einstellt und die Mädchen eine Brustentwicklung haben. Die meisten Kinder mit diesen Geschlechtsidentitätsstörungen verhalten sich als Jugendliche oder als Erwachsene oder als junge Erwachsene homosexuell. Die Ursachen sind völlig unbekannt.
Dauer einer Therapie bei Sexualstörungen
Ein genauer Zeitrahmen kann eigentlich nicht angegeben werden. Dieser hängt von der Zusammenarbeit zwischen der betroffenen Person und dem Therapeuten ab, was manchmal nicht einfach ist.
Die Einbeziehung der Partnerin oder des Partners ist oft sehr hilfreich. In vielen Praxen finden primär Sexualberatungen statt, die zwischen drei und fünf Sitzungen dauern. Wobei jede Sitzung ungefähr 20-40 Minuten in Anspruch nimmt.
Eine durchschnittliche Verhaltenstherapie erstreckt sich zwischen 15 und 20 Stunden. Bestehen komplexere Paarinteraktionen oder seit langem bestehende Orgasmusstörungen, so kann dies natürlich deutlich überschritten werden.
Erfolgschancen einer Psychotherapie bzw. Sexualtherapie
Zunächst einmal muss der Patient wissen und auch verstehen, dass die Störung keine organischen Ursachen hat. Von daher ist die Untersuchung wichtig, weil die meisten Männer lange Zeit von einer organischen Problematik ausgehen.
Durch vegetative, nicht steuerbare Nervenfunktionen wird die Sexualität gesteuert. Genauso wie die Schlagfrequenz des Herzens, die man auch nicht gewollt reduzieren kann. Es entsteht Stress und durch den Stress von Versagensangst und Leistungsdruck, werden diese Nervenbahnen im Unterbewusstsein aktiviert. Dadurch wird der Ablauf einer erfüllten Sexualität verhindert.
Es ist nun Aufgabe des Therapeuten, das dem Mann bewusst und verständlich zu machen. Zum Beispiel die Entwicklung eines anderen Verhaltensmusters oder ein offener Umgang mit der Störung, kann da viel bewirken. Nicht selten gibt es auch falsche Vorstellungen einer normalen Sexualität. Lässt sich der Betroffene auf diese Behandlungsstrategie ein und macht mit, dann sind die Ergebnisse sehr gut.