Spermiogramm: Dr. Salzmann (Androloge in München)
Bei einem Spermiogramm wir das Ejakulat des Mannes hinsichtlich Quantität und auch Qualität untersucht und analysiert. Beim Bestehen eines Kinderwunsches kommt es als wichtigstes Mittel zur Abklärung der Fertilität zum Einsatz und dient als Basis für weitere Untersuchungen.
Gründe zur Anfertigung eines Spermiogramms
Ein Spermiogramm wird zur Klärung der Zeugungsfähigkeit des Mannes angefertigt. Die häufigste Ursache für die Anfertigung eines Spermiogramms ist ein unerfüllter Kinderwunsch. Aber auch zur Beurteilung von Risikofaktoren, die eine Einschränkung der Zeugungsfähigkeit nach sich ziehen können, wie beispielsweise der Zustand nach Chemotherapien, Hodenkrampfadern, der Zustand nach Hodenhochstand, wird im Regelfall als Basisdiagnostik ein Spermiogramm angefertigt.
Untersuchung des Ejakulates (Spermiogramm): Der Ablauf
Für die Untersuchung eines Spermiogramms muss der Patient natürlich Ejakulat abgeben. Dies kann er entweder zu Hause machen, dann muss er es aber innerhalb von mindestens 30 Minuten zum Untersuchungsort bringen, oder er muss es Labor nah in der Arztpraxis erbringen.
Es wird das Ejakulat anhand der Menge (Volumen) beurteilt und es werden Untersuchungen auf Bakterien durchgeführt.
Die eigentliche Samenanalyse selbst teilt sich auf in eine Untersuchung der Spermienkonzentration und der Spermienbeweglichkeit. Die Spermienbeweglichkeit wird noch einmal unterteilt in verschiedene Schnelligkeitsgruppen. Diese Analyse erfolgt sofort vor Ort, also live am lebenden Präparat.
Erst im Anschluss werden zusätzliche Färbungen angefertigt, so dass man Lebendigkeit, Formgebung und Details der Spermien beurteilen kann. Das Spermiogramm ist insgesamt eine sehr aufwändige und zeitintensive Laboruntersuchung, die es notwendig macht, dass eine sehr erfahrene und routinierte MTA (Medizinisch-technische Assistentin) das Spermiogramm erbringt. Es gibt zwar computerunterstützte Systeme, die aber letztendlich die Erfahrung einer geübten MTA sicherlich nicht ersetzen können.
Spermiogramm: Auswertung der gewonnenen Daten
Zuerst einmal muss man sich klarmachen, dass 95% des Samenergusses Sekret aus Prostata und Samenanhangsdrüsen sind und nur lediglich 5% Samenzellen aus den beiden Hoden sind.
Bei der Untersuchung werden quantitative und qualitative Eigenschaften, also nicht nur der Spermien, sondern auch des Ejakulates an sich analysiert. Wichtig sind aber bezüglich der Spermien vor allem die Konzentration der Spermien pro Milliliter und die rechnerische Gesamtmenge der Samenzellen im Ejakulat. Dann wird wiederum die Beweglichkeit der Samenzellen bestimmt, wobei man unterschiedliche Schnelligkeitsgruppen unterscheiden kann in vorwärtsbeweglich, ortsständig-beweglich und auch die unbeweglichen Spermien. Der dritte wichtige Parameter ist die Formgebung der Samenzellen, also das Aussehen (Morphologie). Wie ist der Kopf geformt, wie der Schwanz? All das kann einen Einfluss auf die Zeugungskapazität der Samenzellen haben. Die weiteren Parameter wie das Volumen des Samenergusses, der pH-Wert des Samenergusses und Ähnliches sind Hinweise auf die Funktionalität der Samenanhangsdrüsen, Prostata und Samenbläschen.
Zudem kann man, wenn die Indikation besteht, mikrobiologische Untersuchungen des Ejakulates anfertigen. Das sind alles Faktoren, die unabhängig von der Samenmenge, Samenbeweglichkeit und Formgebung der Samenzellen die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen könnten.